An einem kalten und regnerischen Tag Ende November 2005 startete unser Trip von Frankfurt
aus ans Rote Meer. Nach 4 Stunden Flug landeten wir in Hurghada und fuhren anschliessend per
Kleinbus nochmals 200km südlich bis El Queseir, wo wir an unserem Hotel, dem Mangrove Bay,
ankamen. Eine Anreise über den Flughafen Marsa Alam, welcher um einiges näher an
El Queseir liegt, war leider aufgrund unseres Reisetermins nicht möglich. Die Anlage
selbst machte einen durchwachsenen Eindruck, aber wir waren ja zum Tauchen hier.
Nach dem Auspacken auf dem Zimmer schauten wir am Abend beim Duck`s Dive Center vorbei, welches
sich innerhalb der Anlage befindet. Dort begrüßte uns auch gleich Essam, welcher uns
etwas zu den Abläufen auf der Basis erzählte. Wichtigste Sache: Wer tauchen geht, mit
oder ohne Guide, trägt sich kurz mit Zimmernummer in einer Liste ein, welche an der Basis
aushängt. Und wenn der Dive rum ist, einfach wieder austragen - fertig. Das gleiche gilt
für Daytrips, die mit einem der beiden Boote (sind im Preis pro Tauchgang enthalten...grinsss)
durchgeführt werden. Wohin der Ausflug mit den Booten geht, wird oft gemeinsam mit dem Staff
entschieden. Freudig nahm ich dann auch zur Kenntnis, das trotz meiner gebuchten 6-Tage Tauchpakete,
am Ende des Urlaubs alle unsere Tauchgänge zusammengenommen werden, und danach der
günstigste Preis ermittelt wird. OK, dann kann es ja losgehen.
Am nächsten morgen trafen wir uns dann wieder an der Basis, wo Achmed uns die Boxen für unser
Gerödel übergab, sowie die Räumlichkeiten für unser Equipment zeigte. Ebenso wurde
uns „Rambo“, seineszeichnens ein Esel und Verantwortlich für den Transport von Flaschen
und sonstigem, vorgestellt. Die Boxen mit Jacket, Flossen, Atemregler, usw. werden direkt am überdachten
Steg „geparkt“, wo sie dann auch bis zum Urlaubsende verbleiben. Lediglich das Neopren nimmt man
nach dem Dive die 100m vom Steg mit zur Hütte bei der Basis zurück. Herrlich, keine Schleppereien
ausser dem Anzug und dem Tauchcomputer - megagrinssss. Ca. 20-30 Flaschen stehen immer am Steg bereit. Nur
wer Mischgas blubbern will (Nirtrox is free) muss vorher an der Basis Bescheid geben, damit diese dorthin
gebracht werden.
Noch ein lockeres und umfangreiches Briefing.... Budycheck..... und ab gings ins Wasser. Unser erster Tauchgang,
incl. eines kurzen Checkdive, führte uns am nördlichen Riff entlang. Hier befinden sich bis auf ca. 25m
Tiefe jede Menge, teileweise riesige Korallenblöcke, um die sich die heimische Fischwelt tummelt. Auf den
Sandflächen zwischen den Korallen trift man stetig die allseits bekannten Blaupunktrochen an. So beendeten
wir unseren ersten Tauchtag.
An der Basis zurück, lernten wir auch gleich einige der ca. 20 deutschen Taucher kennen, welche zur gleichen
Zeit wie wir im Hotel waren. Bei einem gemütlichen Dekobier erhielten wir noch einge nützliche Tips.
Am nächsten Tag planten Evelyn und ich einen Tauchgang entlang des Südriffs. Direkt vom Steg aus, taucht
man nach wenigen Metern an einer Felswand ab, bzw. entlang. Während hier etwas weniger Korallen sind, ist die
Chance eine Muräne, oder wie wir einen Teppichkrokodilfisch zusehen umso größer. Beim zweiten Dive,
der uns wieder Richtung Nordriff führte, hatten wir dann auch gleich das Glück, eine etwas grimmig
dreinschauende Sepia zu treffen.
An den folgenden Tagen sahen wir noch Riesendrückerfische, Napoleons, einen Riesenbarracuda und was sonst noch
im Roten Meer herumdümpelt. Die Hoffnung auf Sichtung von Dugongs oder Mantas wurde leider nicht erfüllt.
Dafür streifte eine Gruppe von ca. 20 Delfinen durch die Mangrovenbucht, welche wir von Land aus beobachten
konnten.
Zwischenzeitlich hatte Günter die Basis übernommen, da Essam zu seiner Familie nach Kairo flog. Mit ihm
erlebten wir noch schöne Tage und hatten jede Menge zu lachen. Auch Achmed, welcher am 6. Dezember mit
rot-weisser Zipfelmütze den ägyptischen „Unterwassernikolaus“ zelebrierte, trug massgeblich
zur sehr guten Stimmung bei. Ebenso mit Peter, welcher uns auf 34m im Rahmen unserer Advanced-Ausbildung einen
„waschechten Berliner Tiefenrausch“ simulierte. Wir schmeißen uns noch heute weg, wenn wir
nur daran denken.
Nachdem unsere 9 Urlaubstage rum waren, pakten wir zusammen, zahlten unsere Tauchgänge (nicht ohne den Hinweis,
dass wir beim nächsten Mal als „Wiederholungstäter“ noch 10 % Rabatt bekommen) und machten
uns wieder auf den Weg zum Airport von Hurghada. Dabei fuhren wir zusammen mit einer Familie, die uns als Schnorchler
von Dugongs und Wasserschildkröten berichteten, welche an mehreren Tagen den Strand des ca. 10km von uns
entfernten Hotels besuchten...............kein Kommentar.
Gleich vorweg zum Thema Flughafen: Niemals, aber auch niemals an einem Donnerstag aus Hurghada abreisen. Was wir
dort erlebten, spottet jeder Beschreibung. Vor lauter Menschen die Abreisten, mussten wir ca. 1 Stunde vor !!! dem
Flughafengebäude in der Sonne stehen. Und innerhalb des Flughafengebäudes ging es genauso chaotisch weiter.
Das ganze, noch mit zusätzlichem Tauchgepäck, brachte uns fast an den Rand des Nervenzusammenbruchs. Koffer
konnten nur noch aufrecht transportiert werden und ständig brüllte irgendein Ägypter herum, dass man
für den ein oder anderen Flug die Reihe (es gab keine Reihen !) wechseln musste. Kurz danach stand man aber
aufgrund der Massenbewegung genau wieder da, von wo aus man sich 10 min. zuvor mühsam in Bewegung gesetzt hatte.
Letztendlich schafften wir es dann aber doch unseren Flieger zu erreichen und kamen einige Stunden später
wohlbehalten in Deutschland an.
Fazit unseres Tauchtrips: