Wiedereinmal zog es uns Ende November für eine Woche zum „Ducks Dive Center“
nach El Queisir. Von Frankfurt aus starteten wir diesmal zu recht früher Stunde Richtung
Hurghada. Bereits um 10.00 Uhr dort angekommen, wehte uns ein recht frischer Wind um die Ohren.
Was, wir sind in Ägytpen? Die Temperaturen entsprachen fast denen wie beim Abflug in
Deutschland. Zügig ging es durch die Abfertigung am Flughafen und wir machten uns auf den
Weg nach El Queisir, nicht jedoch ohne zwischendurch noch einen kurzen Stop für eine Sisha
und einen Tee einzulegen. Gegen Mittag kamen wir dann in unserem Hotel an, und eine halbe Stunde
später standen wir bereits an der Tauchbasis bei den „Ducks“, wo wir herzlichst
von Basischef Günter begrüßt wurden. Nachdem wir einen netten „Tratsch“
gehalten hatten, richteten wir unsere Boxen zusammen und liessen sie, wie auch im letzten Jahr,
für die Zeit unseres Urlaubes an den Steg verbringen. Schön, dass sich seit letztem
Jahr nicht viel geändert hat. Esel „Rambo“ ist weiterhin mit seinem Herrchen
Machmut für die Equipement-Logistik verantwortlich, Peter bemüht sich wie auch
im letzten Jahr mit Berliner Charme darum, den etwas unerfahreneren Tauchern in Kursen was
beizubringen und auch alle anderen „Ducks“ gingen weiterhin ihren letztjährigen
Jobs nach.
So,..... are you ready to dive?
Der Nachfrage von Günter, ob wir heute noch einen Tauchgang machen wollten, gingen wir natürlich
auch gleich nach. Rein ins Neopren, runter zum Steg, Pulle geschnappt und ab Richtung Norden am Hausriff
entlang. Was uns bereits bei unserem ersten Tauchgang begegnete, lies unser Herz erfreuen. Ein stattlicher
Napoleon kam bis auf 1-2 Meter an uns heran, begutachtete uns von allen Seiten und zog anschl. von dannen.
Desweiteren sahen wir Riesenmuränen, Kugelfische und noch vieles mehr. Ich knipste, was das Zeug
hielt und wir beendeten einen wunderschönen ersten Tauchgang.
Warum hier nicht schon die ersten Fotos zu sehen sind....... dazu später.
Nachdem wir wieder „trocken“ waren, gingen wir fürs Abendessen ins Hotel, wo wir unsere
nächste Überraschung erlebten. Die Qualität der Speisen hatte im Vergleich zum Vorjahr um
ein vielfaches zugenommen, was wir freudig zur Kenntnis nahmen.
Am nächsten Tag schliefen wir aus und starteten erst gegen Mittag unseren ersten und einzigen Tauchgang
für diesen Tag. Diesmal tauchten wir durch die Canyons am Südriff und endeckten, fast an den gleichen
Stellen des letzten Jahres, wieder ein Teppichkrokodilfisch, sowie zwei Muränen, welche eng umschlungen
in einem Korallenblock verharrten. Den Nachmittag verbrachten wir mit eingen der ca. 20 Tauchern und Taucherinnen,
welche während unseres Aufenthalts ebensfalls im Mangrove Bay weilten. Wir trafen auch Kuddel (ein knapp
siebzigjähriger tauchinfizierter Hanseate) und seine Frau wieder, mit welchen wir letztes Jahr
einiges zu Lachen hatten.
Der nächste Tag stand unter dem Motto „Nitrox“. Mit Günter hatten wir bereits
zuvor ausgemacht, während unseres Urlaubs die Brevetierung für Nitrox Level 1 + 2
durchzuführen.
Zusammen mit Peter und Simone, welche ebenfalls am Nitrox Kurs teilnahmen und Günter als unser
Coach tauchten wir noch zweimal mit 32er EAN ab, was wir auch den Rest unseres Urlaubs blubberten. Die
einzige Änderung des gewohnten Ablaufs war, das wir bereits Abends unsere Nitrox-Flaschen mit einem O2
Analyzer prüften, Klebestreifen mit Namen versahen und die dazugehörigen Flaschennummern in eine
Liste bei der Basis eintrugen. Das war`s. NITROX ist hier FREE, wie auch an vielen anderen Tauchbasen am
Roten Meer. Und wenn wir auch manchmal erst morgens unsere Flaschen richteten, sorgten Machmut und Rambo immer
dafür, das sie gleich nach dem „Reinzwängen“ in den Tauchanzug am Steg für uns
bereitstanden.
Am darauffolgenden Tag hatten wir mit Peter und Simone vereinbart, zusammen einen Tauchgang von der
nördlichen Seite des Aussenriffs zurück zum Ausstieg zu machen. Mit dem Zodiak; nein, nein ...
kein kleines Schlauchboot, sondern ein ca. 6m langes und recht stabiles Holzboot, wurden wir von Adriano
am nördlichen Aussenriff abgesetzt. Aufgrund des stärkeren Wellengangs und der kräftigen
Strömung suchte mich auch gleich wieder meine altebekannte Seekrankheit heim. Also nichts wie runter
und ran ans Riff. Von dort aus liessen wir uns in die Bucht zurücktreiben und beendeten nach etwas
über einer Stunde den Dive.
Da Evelyn den Nachmittag mit relaxen verbringen wollte, schloss ich mich einer Gruppe von 3 Tauchern an,
mit welchen ich den am Morgen durchgeführten Tauchgang vom Nordriff aus nochmals wiederholte. Ich
sollte es nicht bereuen. Nachdem wir vom Aussenriff in die Bucht eingebogen waren, steuerten 4
Riesenmuränen über die weissen Sandflächen direkt auf uns zu. Unbeirrt hielten sie
ihren Kurs bei und tauchten nur knapp unter unserer Gruppe durch. Und ich knipste wieder was die Kamera
hergab. Nur wenige Meter weiter lag ein Igelfisch im Sand und lies sich bereitwillig von mir mit seinen
große Augen ablichten. Was für Bilder. Schliesslich traf ich auch wieder einen Teppichkrokodilfisch,
welcher zwischen zwei Korallenblöcken im Sand lag. Eine ideale Kulisse für ein paar super
Schnappschüsse.
Zurück an der Basis unterhielt sich unsere Gruppe noch einige Zeit über diesen
motivträchtigen Dive.
Tags drauf machten wir uns zusammen mit Peter und Simone Richtung Südriff auf.
Beim ersten Tauchgang, welcher uns wieder zurück zum Steg führte, trafen wir
auf eine Suppenschildkröte, die hoffentlich nie ihrem Namen gerecht wird. Diese
kam bis auf ca. 5m an uns heran, dreht dann jedoch ab und verschwand im blauen
Nichts. Auf dem Rückweg wurden wir dann nach ca. einer Stunde von Adriano am
vereinbarten Platz aufgenommen und wieder zurück zum Steg gebracht.
Am Mittag tauchten Evelyn und ich unsere nördliche Hausrifftour, bei welcher uns wieder
der Napoleon begegnete. Desweiteren hatten wir mit Anemonenfischen, Drückern
und einer stattlichen Anzahl von Fischen und sonstigem Getier, welche wir erst
nach dem Blättern in div. Büchern bestimmen konnten, zu tun.
Der nächste Tag ist mir noch heute als „schwarzer Donnerstag“ in Erinnerung.
Als wir am Morgen an der Basis standen und noch darüber grübelten wo es heute
hingehen sollte, kamen Peter und Simone hinzu. Da die beiden vorhatten, nochmals am Südriff
„eine Runde zu drehen“ und auf eine erneute Sichtung der Schildkröte hofften,
schlossen wir uns an. Leider trafen wir sie diesmal nicht. Nach einer halben Stunde zeigt
ich Evelyn an, mit der Kamera ein paar Fotos von uns zu schiessen. Sie winkte ab, was ich mir
nicht gleich erklären konnte. Als ich dann die Kamera an ihrem Handgelenk sah, wusste ich
warum. Das, was sich normal nur ausserhalb der Kamera befinden sollte, war nun auch innerhalb
des Gehäuses zu genüge vorhanden. Das wir danach keine Fische mehr sahen, war
wohl aufgrund meiner lauten Flucherei unter Wasser verständlich. Der Tag war gelaufen,
woran auch die Beileidsbekundungen von Günter, sowie der anderen Taucher nichts halfen.
Aber es bestand wieder ein Grund dafür, alte Geschichten von ähnlichen Schicksalen
auszugraben und so wurde noch lange an diesem Tag über mein verhängnisvolles Versehen
(Einklemmen der Trageschlaufe im Gehäuse) gesprochen. Am meisten ärgerte mich aber,
dass alle Fotos auf der Speicherkarte unwiederuflich verloren waren.
Die hier gezeigten Fotos stellte mir freundlicherweise Peter zur Verfügung, der diese
auf unseren gemeinsamen Touren geschossen hatte.
Am Abend machten Evelyn und ich dann einen Nachttauchgang, was auch eine gute Ablenkung war. Bewaffnet mit
meinem 100 Watt-Brenner und einer Lampe der Basis machten wir uns auf die bekannte Nordrifftour. Feuerfische
jagten rings um uns herum in unserem Scheinwerferlicht. Partnergrundeln und Knallkrebse in schillernden Farben
waren überall anzutreffen. Das Glück, bei diesem Tauchgang eine spanische Tänzerin zu sehen,
hatten wir aber leider nicht. So beendeten wir nach einer Stunde unseren Tauchgang und liefen frierend vom
Steg zur Basis zurück.
Der nächste Tag stand noch etwas unter der Einwirkung des vorangegangenen Ereignisses. Wir tauchten
noch einmal das Nord- und Südriff ab und bereiteten uns danach auf unsere morgige Abreise vor.
Zwischenzeitlich war auch Essam eingetroffen, welcher die Basisleitung von Günter übernahm. Mit
ihm führten wir die letzten beiden Tage noch nette Unterhaltungen und rechneten bei ihm unsere Tauchpakete
ab, nicht ohne noch einen Preisnachlass als „Wiederholungstäter“ bei den Ducks zu erhalten.
Am Mittag des folgenden Tages machten wir uns dann auf den Weg zum Flughafen nach Hurghada. Im Moment tut
sich dort einiges. Während im letzten Jahr der Bereich vor den Gates noch gähnend leer (aber voll
mit Menschen) war, befinden sich dort zwischenzeitlich eine Menge Shops und gastronische Betriebe. Auf jeden
Fall veringert sich die Gefühlte Zeit bis zum Abflug merklich da es jetzt genug zum schauen und futtern
gibt.
Trotz der fototechnischen Misere war es wieder ein super Tauchurlaub und eins ist sicher: Nächstes Jahr
zur gleichen Zeit am gleichen Ort trifft man sich wieder bei den „Enten“ in El Queisir.