im Januar 2013 war ich drei Wochen in Mombasa, Kenia, genauer gesagt in Bamburi und Nyali-Beach an der nördlichen Küste.
Die ersten zwei Wochen habe ich bei einer afrikanischen Familie gewohnt, die ich hier in Aschaffenburg kennen gelernt hatte. Der Jahreswechsel und die ersten Tage vergingen mit akklimatisieren und ausruhen und einer 2-Tages-Safari in die Taita-Hills. Das war schön und sehr exclusiv (teuer, 5-Sterne).
Die Landschaft war grün und saftig, weshalb nicht viele Tiere zu sehen waren. Da können sich die Tiere gut verstecken und brauchen nicht zu den Wasserlöchern bei den Lodges zu kommen. Aber immerhin entdeckten wir Elefanten und Löwen, Strauße, Vögel und Antilopen.
Auch die Einblicke in den kenianischen Alltag waren sehr interessant. Als ich aber gemerkt habe, dass die Gastfreundschaft von starken finanziellen Interessen begleitet war (was ich mir eigentlich hätte denken können...), bin ich dann in den schönen Mombasa-Backpacker umgezogen. Das ist so etwas wie ein Youth-Hostal.
Vor Ort hatte ich mir mehrere Tauchbasen angeschaut und bin dann auf das super-günstige Jubiläumsangebot von Peponi-Divers aufmerksam geworden.
Da habe ich dann gleich zugeschlagen und im Folgenden 20TGs mit den Jungs gemacht.
Der Chef - Chris - und auch sein deutscher Manager sind, wenn man sich vom
ersten kernigen Eindruck nicht täuschen lässt, sehr kompetente und
sympathische Ansprechpartner zu allen Fragen rund ums tauchen, zu
Unterkünften und allen afrikanischen Belangen. Außerdem sammelt Sven
alle gebuchten Taucher im Umkreis von 5km auch persönlich morgens per Auto
ein. Ein Super-Service!
Auch die restliche Crew - Tauchguides, Bootsleute und alle helfenden Hände
(alles Kenianer) - sind sehr kompetent und freundlich. Breefings werden
ausführlich und wahlweise auch auf deutsch (dank Omaris guten
Sprachkenntnissen) abgehalten. Die Tauchgruppen werden sehr klein gehalten
(max.4 Taucher), was ein angenehmes und entspanntes Tauchen ermöglicht.
Ich habe mich selten so erholt unter Wasser!
Da es sich bei dem Tauchgebiet um ein lang gezogenes Außen-Riff handelt,
sind die Tauchplätze auf den ersten Blick ähnlich. Jeder Spot hat
aber seinen eigenen Reiz und fast immer gab es Weißspitzen-Riffhaie oder
Meeresschildkröten zu sehen. Von den vielen bunten Korallen und Riff-Lebewesen
mal ganz abgesehen. Und natürlich Massen an bunten tropischen Fischen!
Echt klasse!
Für "verdiente Vieltaucher" (20TGs ) gab es zum Abschluss noch ein Bonbon in Form eines etwas weiter entfernt gelegenen Tauchplatzes, der recht spektakuläre Grotten und Felsdurchbrüche enthielt. Um so nah an der Felsküste in der Dünung /Brandung zu tauchen, braucht es schon etwas Erfahrung. Leider gab es auch bei der einstündigen Bootsfahrt zu diesem Spot keine Walhaie zu sehen. Aber eine jagende Delfin-Gruppe sorgte für eine kurzweilige Oberflächenpause.
Ostafrika ist abartig teuer und das Geld aus den ATMs (Bankautomaten) hätte auch genauso gut Eiswürfel sein können...(bei 35°C im Schatten genauso schnell weg). Am Ende wurde mir sogar noch Geld geklaut, was ich aber z. T. erstattet bekommen habe.
Fazit:
Es war toll, endlich (nach 7 Jahren) mal wieder in Ost-Afrika zu sein: die
Geräusche, die netten Leute, das quirlige Leben, die Farben, die Hitze,
das Licht, die Tiere.
Aber:
Misstrauisch und Vorsichtig bleiben, aufpassen, mehr handeln und nie wieder
ohne eigenes Fahrzeug oder zumindest einen gemieteten Safari-Camper. Ich hasse
Matatu- / Dalladalla fahren (Minibusse) und diese vielen Tuck-tucks,
China-Mopeds und das Verkehrschaos in den Städten.
Würde gerne mit einem 4x4 auf eigene Faust in den Busch fahren... Ach ja, ein anderes mal.
Liebe Grüße
Rudi Hettinger im Februar 2013